Ich glaube, daß kaum eines meiner Bilder mit dem Verstand erfaßt werden kann. Ein Bild gefällt mir - oder es gefällt mir nicht; jede Kritik ist sinnlos. Die angeblich so freie Meinung ist ohnehin Unsinn, genauso wie der Versuch, als Außenstehender ein Bild zu erklären oder aus faktischen Gründen disqualifizieren zu wollen. Kein Mensch hat eine Meinung, die aus ihm selbst kommt. Eine Meinung bildet sich aus persönlichen Erfahrungen.

Die beste Art ist es also, ein Bild nicht mit dem Verstand - schon gar nicht mit Kunstverstand zu betrachten, sondern Instinkt und Gefühle zum Zuge kommen zu lassen. Ich vergleiche die Malerei gerne mit der Musik. Oft spielen hier Texte eine nebensächliche Rolle. Musik wirkt unterhaltend, indem sie durch die Komposition von Tönen und Rhytmen Gefühle weckt oder unterstützt. So verstehe ich die hier vorgestellten Bilder, sie sollen durch Komposition von Farben und Formen einfach unterhalten. Der Ergeiz, mit Bildern weltbewegende Weisheiten zu verkünden, ist mir völlig fremd.

Bei der Anfertigung meiner Bilder aus Acryllacken versuche ich zwar Farben und deren verschiedene Trocknungszustände, die Reaktion der Farben zueinander, Fließrichtung, Farbkonsistenz und vieles mehr genauestens zu berücksichtigen,jedoch sind die Ergebnisse in den meisten Fällen völlig überraschend. Eine genaue Planung des fertigen Bildes ist daher mit dieser Technik unmöglich.


So entstehen Bilder, die man natürlich ganz einfach betrachten kann. Geht man jedoch näher an die Bilder heran, werden feine Verästelungen und Strukturen sichtbar, die man verfolgen kann und die auf mich manchmal den Eindruck von fantastischen Landschaften hinterlassen. Bei längerer Betrachtung gewinnen die Bilder eine Plastizität, die sich je nach Betrachtungswinkel und Lichteinfall wiederum ständig verändert.

Bei anderen wiederum versuche ich durch schneiden von Lacken und der collageartigen Zusammenfügung den Bildaufbau zu bestimmen.

Durch die Wahl der Motive und Farben möchte ich Bilder schaffen, welche ich mir selbst ins Wohnzimmer hängen würde (was sie gelegentlich auch tun). Sie sollen den Betrachter weder beängstigen, noch ihm eine Meinung oder Aussage aufdrängen. Der Betrachter hat die Möglichkeit, eigene Assoziationen in die Bilder zu legen - er kann es aber auch bleiben lassen und die Bilder einfach genießen - wie Musik eben.